Gespräche

1  Der Sinn und Zweck von BG

1 Der Sinn und Zweck von BG

2  Das System Kanti

2 Das System Kanti

3  Stundenplan

3 Stundenplan

4  Noten

4 Noten

5  Raumordnung

5 Raumordnung

6  Zugänglichkeit von Material und Raum

6 Zugänglichkeit von Material und Raum

7  Die Motivation-und-Talent-Schere

7 Die Motivation-und-Talent-Schere

8  Das Alter der Schüler*innen

8 Das Alter der Schüler*innen

9  Grundlagenfach Klassen 7–9

9 Grundlagenfach Klassen 7–9

10  Grundlagenfach Klassen 10–12

10 Grundlagenfach Klassen 10–12

11  Schwerpunkt-/ Ergänzungsfach

11 Schwerpunkt-/ Ergänzungsfach

12  Diskussion

12 Diskussion

Kanti Alpenquai, Luzern
Kanti Alpenquai, Luzern
Kanti Alpenquai, Luzern
Kunst und Kanti – unmöglich wertvoll
Wer heute eine Schweizer Kanti betritt, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit Räume antreffen, wie sie im Wesentlichen schon vor 100 Jahren ausgesehen haben: Pulte und Stühle stehen in Reih und Glied, alle zu einer Seite hin ausgerichtet, wo sich auch das Lehrerpult befindet. Dem ist nicht nur in Geschichte und Mathematik immer noch so, sondern auch in Bildnerischem Gestalten (BG). Das muss, angesichts der radikalen Veränderungen, die im vergangenen Jahrhundert in der Kunstpädagogik stattgefunden haben, erstaunen. Seit vielen Jahren werden zeitgenössische Positionen und Forderungen an den kunstpädagogischen Studiengängen in der Schweiz vermittelt. Warum also setzen sich diese nicht allmählich durch? Welche Bedingungen hindern das Ideal an seiner Realisierung? Wie unterscheiden sich Schulen, wo Umsetzungen teilweise gelingen? Und wie sehen diese Umsetzungen aus?
Gymi Vaduz
Gymi Vaduz
Gymi Vaduz
Gymi Neufeld, Bern
Gymi Neufeld, Bern
Gymi Neufeld, Bern
In der Theorierecherche habe ich sehr wenige konkrete Beiträge zu diesen Fragen gefunden. Auf der Suche nach Antworten habe ich Gespräche mit 13 Lehrpersonen geführt und 20 Schulzimmern und sieben Künstlerateliers fotografiert. Meine Erkenntnisse habe ich aus den Funden und Gesprächen entwickelt. Meine Arbeit ist keine umfassende theoretische Studie. Vielmehr sehe ich sie als empirische Untersuchung der Konfliktpunkte zwischen Ideal und Realität im Sinne der Grounded Theory. Das Ziel der Arbeit ist es, mehr Klarheit über die Schere zwischen Theorie und Praxis zu gewinnen. Das Ziel war, die gefundenen Punkte herauszuarbeiten, die dazu beitragen sollen, dass Lösungen für die Konflikte entwickelt werden können.
Kanti Zimmerberg, Au
Kanti Zimmerberg, Au
Kanti Zimmerberg, Au
BMS Luzern
BMS Luzern
BMS Luzern
Die Kernthemen betreffen Widersprüche zwischen den Positionen zeitgenössischer Kunstpädagogik und dem staatlichen Schulsystem in der Schweiz. Noten stehen in einem grundsätzlichen Widerspruch zum Ziel, sich an eigenen Interessen zu orientieren. Die zerstückelten Strukturen des Stundenplans stehen einem intensiven Arbeiten im Weg. Im streng fachlich geordneten und geregelten System der reformbedürftigen Schweizer Kanti ist das an Vernetzung und Selbständigkeit orientierte Fach BG zudem ein Fremdkörper. Ein zentrales Thema, das in meiner Arbeit immer wieder vorkommt, ist aber auch die Frage nach den Haltungen der Lehrpersonen, ihre Selbstkonzepte und pädagogischen Machtansprüche. Dazu kommen weniger zentrale, aber doch bedingende Punkte, wie fehlende Theorie zur Anwendung kunstpädagogischer Ansätze auf den verschiedenen Altersstufen, sowie Probleme rund um die Raumstrukturen und Einrichtungen. Um den Problemkreis meiner Arbeit aufzuarbeiten und fundierte Vorschläge zu entwickeln, könnte im Rahmen einer Doktorarbeit mit einer umfassenden Theorierecherche und experimenteller Praxis weitergearbeitet werden.
 
Kanti Musegg, Luzern
Kanti Musegg, Luzern
Kanti Musegg, Luzern
Kanti Olten
Kanti Olten
Kanti Olten
In meiner Theoriestudie habe ich einen Schwerpunkt auf Texte im Dunstkreis der ästhetischen Forschung gelegt. Ergänzt habe ich sie u.a. mit Literatur zu Doris Stauffer, dem Black Mountain College und der allgemeinen Geschichte des Kunstunterrichts (Quellenverzeichnis: s. Anhang). In diesen Texten wird wiederholt ein «selbstbestimmtes» und «prozesshaftes» Arbeiten im gestalterischen Unterricht gefordert. Mit «prozesshaftem Arbeiten» ist gemeint, dass der Fokus weniger auf dem Ergebnis als auf den Methoden und Herangehensweisen liegt. «Selbstbestimmtes» Arbeiten legt besonderen Wert auf die Mitsprache der Schüler*innen in Bezug auf Inhalte, Techniken, Abläufe, etc. Weil Arbeiten an der Schule häufig im Rahmen von Aufgabenstellungen entstehen, benutze ich in meiner Arbeit synonym zum Begriff «selbstbestimmt» auch die Begriffe «frei» und «offen», bzw. «freier» und «offener». Diese Begriffe beziehen sich auf die Freiheitsgrade innerhalb einer Aufgabe.
Atelierschule, Zürich
Atelierschule, Zürich
Gestalterischer Vorkurs Kunstschule Liechtenstein, Nendeln
Gestalterischer Vorkurs Kunstschule Liechtenstein, Nendeln
Gestalterischer Vorkurs Kunstschule Liechtenstein, Nendeln